*p*dasMo*ddd*128***
Das bayerische Genderverbot
Dafür (Dr. Svenja Hofmann)
Es wurde höchste Zeit, dass hier mit einer gesetzlichen Regelung Klarheit geschaffen wurde. Ich kann nur hoffen, dass sich die restlichen Bundesländer der bayerischen Regelung rasch anschließen. Die Menschen haben keine Lust, ständig zum Gendern gezwungen zu werden. Wir können uns doch nicht von einer Minderheit vorschreiben lassen, wie wir zu sprechen und zu schreiben haben. Die Sprache gehört allen Menschen. Wir müssen die deutsche Sprache schützen.
Dagegen (Yannick Leblanc)
Die Bratwurst macht das doch nicht, weil er die Sprache schützen will. Das Thema trendet auf Twitter. Twitter-Trends lassen sich leicht messen. Viele Namensnennungen lassen auf viele Wählerstimmen hoffen. Das ist Populismus, gewachsen aus Egoismus. Ich frage mich, wie lange der Schritt dauert, von der Zensur einzelner Zeichen zur Zensur ganzer Bücher. Und wo hört das auf? Angestachelt von solchen Zensur-Gesetzen kann man doch jetzt jeden Tag damit rechnen, dass braune Seelen wieder Bücher verbrennen. Vielleicht sollte der Bratwurst mal jemand sagen, dass die Menschen, die am lautesten nach diesem Gesetz gerufen haben, braun wählen.
Dazwischen (Linus Frank)
Heute ist es besonders unangenehm, zwischen euren Meinungen zu sitzen. Triumph und Empörung wirken so unversöhnlich.
Hier sitzen drei CIS-Menschen, da sollten wir zuerst einmal klar aussprechen, dass wir uns darüber einig sind, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. In Deutschland und Österreich kann ich mein Geschlecht als “divers” in den Ausweis eintragen oder den Eintrag leer lassen. Die Schweiz diskutiert noch.
Svenja, ich weiß, du kennst mehrere Menschen, die sich als nicht-binär identifizieren. Mit einigen arbeitest du seit Jahren zusammen. Ich sehe euch gemeinsam lachen. Ich würde euren Umgang mindestens als wertschätzend, oft als freundschaftlich bezeichnen. So wie ich dich verstehe, geht es dir darum, frei darüber entscheiden zu können, wie du schreibst und sprichst.
Yannick, von dir weiß ich, dass du keine Pflicht für das Anhängen der Silben *innen forderst, sondern eine Pflicht für eine genderneutrale Anrede. Das lässt ja viel Spielraum.
Können wir uns darauf einigen, dass diese ein, zwei zusätzliche Silben, das angehängte *innen für viele Menschen schwerer zu verdauen sind, als bei der Einführung vermutet? Anstatt uns über diese fünf Buchstaben und das eine oder andere Zeichen so heillos zu zerstreiten, warum diskutieren wir nicht über Alternativen? Statt darüber zu streiten, wer sich wann mit welchem Geschlecht identifiziert, könnten wir entgendern, so wie Hermes Phettberg es seit 1992 in seiner Kolumne im Falter macht. Der Arzt, die Ärztin, das Arzty. Wem das zu sperrig ist, dem bietet die *y*GSU*, die Gendersensible Schüla° Union, auch noch das “a für alle”:
Schüla°
Lehra°
Politika°
Ihr Lieben:
Wer suchet, der findet.
Lasst und nach Lösungen suchen!